Gesundheitsvorsorge und Medizin

« Zurück zur Startseite

Der Gefäßchirurg und seine ruhigen Hände

posted am

Die Weiterbildung zum Gefäßchirurg dauert nach dem regulären Medizinstudium weitere 6 Jahre, wovon 2 Jahre Basisweiterbildung sind. Doch was macht ein solcher Chirurg überhaupt? Er befasst sich mit der operativen Behandlung von Arterien, Venen und Lymphgefäßen. Krankhafte Gefäßveränderungen können zu Schlaganfällen, Herzinfarkten, Thrombosen, Embolien, Anomalien und weiteren lebensgefährlichen Folgeerkrankungen führen. Zu den hauptsächlichen operativen Maßnahmen von den heutigen Chirurgen gehören Thromben, Bypässe, Angioplastien, Amputationen, Aneurysmen, Defekte oder Verschlüsse an der Aorta, allgemeine Gefäßverschlüsse, Schlaganfälle, Immun- und Chemotherapien, chronische Niereninsuffizienz, Krampfadern, Bindegewebsschwächen und -erkrankungen, Tiefe Venenthrombosen, Dysplasien, Lymphödeme, Lymphstauungen und Traumata. Auch Gefäßchirurgen können Zusatzweiterbildungen absolvieren: zum Phlebologen, zum endovalkulären Chirurgen und zum endovaskulären Spezialisten. Natürlich benötigt ein Chirurg sehr ruhige Hände, insbesondere im Bereich Venen und Arterien. Manche Gefäße sind sehr klein und dünn, zum Beispiel manche Herzkranzgefäße und im Bereich Arterien besteht jederzeit erhöhte Blutungsgefahr.


Verletzt er versehentlich ein Gefäß während einer Operation, kann der Patient sehr schnell verbluten. Wird beispielsweise die Aorta verletzt, kann der Tod innerhalb von wenigen Sekunden eintreten, wenn die Blutung nicht rechtzeitig gestillt wird. Auch Verletzungen von Pulsadern, Hauptschlagadern, Lebervenen oder der Halsschlagader führen innerhalb kürzester Zeit zu massivem Blutverlust, Bei einem Bauchaneurysma (einer geplatzten Bauchaorta) liegen die Überlebenschancen sehr schlecht. Selbst bei rechtzeitiger Versorgung durch einen Chirurgen liegt die Sterberate hier bei 80 Prozent. Um Facharzt für Chirurgie zu werden, muss man ca. 12 Jahre einplanen. Etwas mehr als 6 Jahre dauert das reguläre Medizinstudium, das mit einem Staatsexamen endet und weitere 6 Jahre dauert die Weiterbildung zum Gefäßchirurg. Um zum Medizinstudium zugelassen zu werden, benötigt man Abitur mit einem sehr guten Abschluss oder eine Hochschulzugangsberechtigung, die den Ländern obliegt, damit auch junge Menschen ohne Abitur Medizin studieren können. Das letzte Jahr im regulären Medizinstudium ist das sogenannte Praktische Jahr.

Darum ist auch die Forschung in der Medizin lebensnotwendig. Ohne Forschungen könnte man neue Krankheiten nicht definieren, erkennen und auch nicht behandeln, da durch Forschungen auch neue Medikamente hergestellt werden können, um diese neuen Krankheiten zu bekämpfen. Auch neue Behandlungsmöglichkeiten und Operationstechniken sowie medizinische Geräte werden im Laufe der Zeit immer wieder neu entdeckt, erfunden und angepasst. Die Tätigkeiten der Ärzte und Chirurgen sind breit gefächert, denn jeder Patient ist individuell und bei jedem kann die Erkrankung anders verlaufen. Zwei Patienten mit identischem Krankheitsbild können einen völlig unterschiedlichen Verlauf haben. Dabei spielen die jeweiligen Erbanlangen eine Rolle, aber auch die eigene Immunabwehr, der Allgemeinzustand des Patienten und die Vorgehensweisen und Entscheidungen des behandelnden Arztes. Darum spielt Vertrauen zwischen Arzt und Patient eine sehr große Rolle und ist enorm wichtig, um gemeinsam mit dem Ärzteteam die Erkrankung zu bekämpfen. Insbesondere für einen Gefäßchirurg ist jede Operation eine individuelle Herausforderung, um das Leben des Patienten zu retten oder zu erleichtern.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema Gefäßchirurg.


Teilen